1972: Auf der Traumstraße der Welt

Ab 1966 wurden große Überlandreisen durch die USA und Kanada durchgeführt. Noch im selben Jahr ging es von USA über Mexiko bis Panama. Im Dezember 1970 begannen die ersten Reisen in Südamerika und ab Sommer 1972 Reisen bis Alaska. Damit war die gesamte Traumstraße der Welt, die Panamericana, im Programm. Eingesetzt wurden u. a. speziell entwickelte Amerika-Rotels, um die langen Strecken und die unterschiedlichen Straßenverhältnissen zu bewältigen.

Die Expeditionen verlangten den Teilnehmern Ausdauer ab, belohnten diese aber mit einzigartigen Erlebnissen und atemberaubenden Landschaften.

Die erste Reise nach Südamerika war die 50-tägige ‚Große Fotoexpedition quer durch Südamerika‘ (damals Reise Nr. 38b) vom 25.12.1970 - 12.02.1971. Die Reise führte von Bogota über Lima, Cusco, Santiago, Buenos Aires und Iguazù bis nach Rio de Janeiro durch acht südamerikanische Länder.
Durchgeführt wurde die Reise mit zwei kleinen, parallel fahrenden Rotelbussen. Die Fahrzeuge waren ausgerüstet mit Sprechfunkgeräten und Sauerstoffgeräten usw. Das Straßensystem in Südamerika war zu dieser Zeit noch nicht gut entwickelt. Knapp die Hälfte der 17.000 km langen Strecke waren Schotter- und Erdstraßen. Auf engen Serpentinen mussten hohe Gebirgspässe bis 4600 m bewältigt werden. Einige im Programm vorgesehene Strecken im Andenhochland waren, wie sich vor Ort herausstellte, nicht befahrbar, so die Strecke von La Paz nach Arica. Es mussten Ausweichrouten gefunden werden.
Die vielen Polizeikontrollen vor allem in Peru, Bolivien und Argentinien waren sehr zeitraubend. Grenzabfertigungen dauerten in der Regel einen halben Tag. Große Schwierigkeiten bereiteten die spärlich gesäten Tankstellen in Peru und Bolivien.
Die Tagesetappen auf dieser Pionierreise waren oft sehr lang und die genauen Fahrzeiten nicht vorhersehbar. Die Übernachtungsorte wurden erst vor Ort festgelegt. Übernachtet wurde an Schulen, Tankstellen oder an Hotels. In Kolumbien wurde aufgrund der Sicherheitslage teilweise an Polizeistationen übernachtet.

In den Folgejahren wurde das Straßennetz allmählich besser und die Panamericana wurde in Richtung Patagonien ausgebaut. Die ersten Reisen nach Patagonien konnten ab 1975 durchgeführt werden.