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1959: Mit dem Rollenden Hotel auf dem Landweg nach Jerusalem
1959 markierte einen Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens: Mit der Erfindung des 'Rollenden Hotels' waren völlig neue Reisen möglich. Bis 1966 fuhren die Höltl-Busse fast 100 Mal auf dem Landweg nach Jerusalem.
Die erste Reise auf dem Landweg nach Jerusalem wurde im Frühjahr (08.03.-04.04.1959) durchgeführt. Reiseleiter war Prof. Dr. Hörhammer, Leiter der Pax-Christi-Stelle in München, unterstützt vom Orientspezialisten Dr. Zierott. Georg Höltl organisierte und begleitete die Reise. Fahrer war Rudolf Moll. Während des mehrtägigen Aufenthalts in Jerusalem führte Pater Johannes Düsing die Pilgergruppe.
Das große Pilgerziel dieser Reise war Jerusalem mit mehrtätigem Aufenthalt. Die Reise dauerte 29 Tage. Bereits bei der Abfahrt in München sorgte der neuartige Reisezug für Aufsehen. Auf den Spuren der Kreuzfahrer und des Apostels Paulus führte die Route von München durch den Balkan, Griechenland, die Türkei, Syrien, Libanon und Jordanien bis nach Jerusalem. Die Strecke, vor allem durch die Türkei, galt als unpassierbar – doch der mit 40 Personen beladene Bus und der Anhänger meisterten Pässe, Schlaglöcher und Feldwege. Die Anreise dauerte 12 Tage, die Rückreise erfolgte in 11 Tagen. Für das Pilgerziel Jerusalem wurden großzügig 6 Tage eingeplant. Jerusalem war damals eine geteilte Stadt. Die Altstadt befand sich komplett auf jordanischer Seite und konnte von dort aus erreicht werden, was allerdings nur bis zum Sechstagekrieg im Juni 1967 möglich war.
Die Teilnehmer waren vor allem Pilger von Pax Christi in München. Fast täglich wurde morgens vor dem Frühstück vom mitreisenden Pfarrer eine heilige Messe gelesen. Da man auf dem Weg zum Heiligen Land meist durch muslimische Länder und Gebiete reiste gab es unterwegs kaum Möglichkeiten, in Kirchen Messen zu halten. Die Messen wurden an ganz unterschiedlichen Orten gehalten. Oft war es in freier Natur, manchmal auf einer Anhöhe über dem Mittelmeer, manchmal in einem Hain oder manchmal vielleicht auch nur in einer Garage.
Bereits im Herbst wurde die Reise nach Jerusalem ein zweites Mal durchgeführt (02.10.-30.10.1959), dieses Mal mit zwei parallel fahrenden Bussen.
Reiseleiter dieser zweiten Reise war Dr. Max Reisch aus Kufstein. Reisch hatte in der Zeitung von der ersten Rotelreise im Frühjahr gelesen und daraufhin Kontakt zu Georg Höltl aufgenommen. Reisch (1912-1985) war ein österreichischer Reisepionier und Orientspezialist. Er war unter anderem 1933 erstmals mit einem Motorrad auf dem Landweg nach Indien gefahren. Georg Höltl und Dr. Reisch tauschten sich während der Reise intensiv aus. Und so war auch schon die Idee zu einer weiteren Reise geboren, einer Reise auf dem Landweg nach Indien.