Rotel Tours Reiseblog

Mit Rotel Tours 30 Tage quer durch die USA  – Kanada – Alaska

Am 16.06.2019 (1. Reisetag) begeben wir uns endlich auf die lang ersehnte „Reise quer durch die USA – Kanada – Alaska“ mit Rotel Tours (Reisenummer 89a) und starten gegen Mittag mit Condor nach Toronto/Kanada, wo wir 17:25 Uhr Ortszeit ankommen und von unserer Reiseleiterin Silky in Empfang genommen werden. Kurze Zeit später holt uns auch schon der Rotel-Bus ab, der nun für 30 Tage unser „Zuhause“ sein wird.

Am ersten Tag vorort (2. Tag) stehen Besichtigungen in Toronto, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Ontario, an. Bei Einfahrt in die Stadt stellen wir fest, dass wir hier mit unserem roten Bus die Blicke der Menschen mehr auf uns ziehen, als sonst, denn wir werden jubelnd empfangen. Grund dafür waren die „Toronto Raptors“. Die Toronto Raptors sind ein kanadisches Basketballteam der nordamerikanischen Basketball-Profiliga National Basketball Association aus Toronto. In den NBA Finals 2019 gewannen die Raptors als erste kanadische Mannschaft in der NBA-Geschichte die Meisterschaft…und sie tragen die Trikotfarbe ROT… Wir hatten uns bereits im Vorfeld Eintrittskarten für den CN-Tower im Internet besorgt und konnten so direkt die 553m hoch fahren und haben einen herrlichen Rundumblick auf die Stadt. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt geht´s zum nächsten Höhepunkt des Tages, zu den Niagarafällen. Einfach atemberaubend, endlich dort zu stehen…das Städtchen bei den Niagarafällen ist eher ein großer Vergnügungspark…

Der nächste Tag (3. Tag) ist schon einer von weiter folgenden reinen Fahrtagen, denn wir haben ja auch eine lange Strecke zurück zu legen, da wir in 30 Tagen Alaska erreichen wollen. Die Fahrt führt über den Queen-Elizabeth-Way, dem Mac Donald-Cartier-Freeway, dem Weiland-Kanal und die mächtige Ambassadorbrücke, wonach wir dann auch schon über die Grenze in die USA und durch den Staat Michigan, in Richtung Chicago, fahren.

Tag 4 wird nun in Chicago verbracht, wo wir natürlich zuerst den „Willis Tower“ (ehemals Sears Tower), mit 443 m der derzeit höchste Wolkenkratzer der USA, besichtigen und in das 106. Stockwerk fahren, wo wir einen fantastischen Rundblick auf die Stadt und den Lake Michigan genießen können. Danach können wir durch die Stadt bummeln und besuchen den Millennium Park, Crown Fountain und „The Bean“ (Cloud Gate).

Erneuter Fahrtag am Tag 5. Wir fahren durch den Staat Illinois in den Staat Wisconsin zum Mississippi und durch den Staat Minnesota.

Nun geht es in den Badlands Nationalpark (Tag 6). Auf dem Weg dorthin, durch die „Cornbusher States“, über Sioux Falls im Staat South Dakota, fahren wir nach Mitchell und besichtigen den mit bunten Maiskolben verzierten „Corn Palace“. Wir überqueren den Missouri und befinden uns in der ehemaligen Heimat der Sioux und Cheyenne Indianer und können im Badlands Nationalpark die von der Natur erschaffene, großartige Erosionslandschaft bestaunen, welche uns mit Farbschattierungen von gelb, rot und braun und, dank dem Regen, mit frischem Grün, beeindruckt.

Auch der 7. Tag ist wieder mit reichlichen Highlights geschmückt, denn als erstes erreichen wir das weltberühmte Mount Rushmore Memorial, mit den vier in Stein gehauenen riesigen Präsidentenköpfen. Danach geht es direkt weiter zum Crazy Horse Memorial, einer noch im Bau befindlichen monumentalen Skulptur zu Ehren des Oglala-Lakota-Indianers Crazy Horse. Diese wird um ein Vielfaches größer, als das Mount Rushmore Memorial und in fertiger Form, wird Crazy Horse auf seinem Pferd sitzend und mit ausgestrecktem Arm nach Osten zeigend, zu sehen sein. Das werden wir jedoch wohl kaum mehr miterleben, denn dies ist ein generationenübergreifendes Projekt. Weiter führt uns unser Weg in die alte Goldgräberstadt Deadwood und in den „Saloon No. 10„. Wir kommen nun in den Cowboy-Staat Wyoming und fahren zum Devils Tower, einem frei in der Landschaft stehenden, 265 m hohen Monolithen vulkanischen Ursprungs, den wir natürlich zu Fuß umrunden. Auf dem Weg zum Campingplatz, am Fuße des Devils Tower, können wir noch Präriehunde erleben und Rehe beobachten. Da der Devils Tower bei Sonnenaufgang besonders beeindruckend sein soll, haben wir beschlossen, vor Sonnenaufgang aufzustehen und uns dieses Schauspiel anzusehen.

Am Morgen des 8. Tages stehen wir vor Sonnenaufgang auf, um diesen am Devils Tower zu genießen. Also 5:00 Uhr Aufstehen, aber leise, da die anderen Mitreisenden noch schlafen wollen… Gegen 05:24 Uhr war es dann soweit und der Devils Tower erstrahlte goldfarben. Auch 2 Rehe gesellten sich dazu. Danach, wie immer, um 07:00 Uhr Frühstück und um 08:00 Uhr Abfahrt. Jedoch dauerte die Fahrt erstmal nur bis gegen 09:00 Uhr, da der Keilriemen unseres Busses gerissen war, also erstmal, mit Unterstützung der Mitreisenden, Reparatur, bzw. Wechsel des Keilriemens. Danach konnten wir glücklicherweise weiter über den 2753 m hohen Granitpass und kommen gegen 16:00 Uhr in Cody, der Stadt von Buffalo Bill an. Hier haben wir etwas Freizeit, besichtigen das Hotel „Irma“ und laufen zur Buffalo Bill-Statue. Nach dem Aufbau des Busses, fahren wir mit dem Shuttle-Bus zum Rodeo in Cody. Ein Wahnsinnserlebnis, jedoch ist teilweise unverständlich, dass man Kinder und Jugendliche an einem solchen Rodeo (auf Pferden und Bullen) teilnehmen lässt…einige von ihnen verließen das Stadion verletzt…aber es ist dort Tradition und alles in allem sehr sehenswert. Schon am Beginn, mit gemeinsamen Gebet und die Nationalhymne, wird uns eine Gänsehaut beschert…

Am 23.06.2019 (9. Tag) fahren wir durch den Shoshone Canyon in den Yellowstone Nationalpark, zum Plateau, welches sich etwa 2000 bis 2500 m über dem Meeresspiegel befindet und kommen zur Mittagszeit am berühmten Geysir „Old Faithful“ an. Wir haben, wie letztes Jahr, das Glück, dass es bis zum nächsten Ausbruch des Geysir nicht lange dauert und erleben den „Ausbruch“, wobei der Wasserstrahl bis zu einer Höhe zwischen 40 und maximal 60 m aufsteigen kann. Leider können wir in diesem Jahr „Midway Geyser Basin“ (Grand Prismatic Spring) nicht sehen, da wir mit unserem Bus keinen Parkplatz bekommen. Also fahren wir weiter und können dann zumindest am „Lower Geyser Basin“ (Fountain Paint Pot) halten und dort den Great Fountain Geyser bestaunen. Die Farben der Basins sind unglaublich… Da wir den geplanten Campingplatz in Gardiner nicht nutzen können, fahren wir nach West Yellowstone und halten, auf dem Weg dahin, noch am Upper und Lower Wasserfall. Der Abend beschert uns zwar hin und wieder etwas Regen, aber auch einen tollen Regenbogen…

Weiter geht es am nächsten Tag (10.Tag) wieder zurück in den Yellowstone NP und halten zunächst am „Gibbon Fall“, bevor wir den Rundweg des „Mammoth Hot Springs“ durchwandern. Wir stellen fest, dass sich seit dem letzten Jahr einige „Wasserwege“ geändert haben und Einiges ausgetrocknet ist. Trotzdem immer wieder sehenswert, ein Muss, wenn man im Yellowstone ist. Nach einem kurzen Fotostopp am „Roosevelt Arch“ geht es über Livingstone, Three Focks und durch das Tal des Biverhead-Rivers, nach Garrison, zum „Riverfront RV-Park“.

Tag 11, wieder ein langer Fahrtag über die Kontinental-Wasserscheide und durch die herrlichen Hochtäler der Rocky Mountains, zum Flathead-Lake. über Kalispell und Eureka und kommen dort recht zügig wieder über die Grenze, nach Kanada. In der Nähe unseres Campingplatzes in Fort Steele, befindet sich das gleichnamige Fort, welches wir, nach dem Busaufbau noch besuchen möchten, jedoch schließt das Fort bereits um 17:00 Uhr, sodass wir leider nicht mehr hinein können und weg geschickt werden. Also doch noch ein Bad im Pool und nach dem Abendessen sitzen wir gemütlich zusammen am Lagerfeuer…

Auf der Fahrt nach Banff, am nächsten Tag (12. Tag), haben wir unseren ersten Stopp am „Sinclair-Pass“ im Banff NP. Heut müssen wir schnell zum Campingplatz kommen, da wohl eine Reservierung des Stellplatzes vorab nicht möglich war und somit kommen wir gegen 12:00 Uhr am Campground „Tunnel Mountain Village II“ an. Trotz ausgebuchter Kapazität ergattern wir einen Platz, müssen jedoch am nächsten Tag nochmals umparken (wir haben ja hier 2 Nächte). Das Wetter bescherte uns leider auf der Fahrt keine optimale Sicht auf die Berge, aber man kann ja nicht alles haben… Wir hoffen auf besseres Wetter am nächsten Tag, denn dann haben wir einen ganzen Tag für eigene Unternehmungen in Banff und wir haben viel vor.

Unser freier Tag (13.Tag) in Banff… Das Wetter wurde wirklich besser, vor allem war es trocken. Wir nutzten den Shuttle-Bus vom Campingplatz, zahlten pro Person 5 Dollar für einen Tagespass und konnten damit die Shuttle-Busse ganztätig nutzen. Das haben wir dann auch gut ausgenutzt und starteten mit der Besichtigung des Fairmont Banff Hot Springs Hotel. Allein die Lobby des 1988 eröffneten Hauses ist eindrucksvoll. In den Mauern des Gebäudes befinden sich Bars, Restaurants, Spas und Geschäfte. Danach geht´s weiter zu Fuß zum Bow-River und dem Bow-Fall. Auf dem Weg dahin trafen wir ein Wapiti, was sich von uns in aller Ruhe beim Fressen fotografieren ließ. Weiter ging es dann zum Buffalo Nations Luxton Museum, welches, für den Eintritt von 10 Dollar pro Person, sehr empfehlenswert ist. Nun schnappten wir uns den nächsten Shuttle-Bus und erwarben für 3,90 Dollar eine Eintrittskarte für den Besuch im „Cave and Basin National Historic Site“. Sie erinnert an die Entdeckung der heißen Quellen im Jahr 1885, die letztlich zur Gründung des kanadischen Nationalparksystems geführt hat. Die Höhle kann auch besucht werden, was wir natürlich auch taten. Um auch von der herrlichen Natur in Banff mehr zu erleben, machten wir uns auf und bewanderten den Loop am Bow-River. Dieser ist ebenfalls sehr empfehlenswert, auch wenn wir das Pech hatten und die vorher durchgallopierten Pferde, den nassen Waldweg teilweise in eine Schlammpiste verwandelt hatten. Am späten Nachmittag trieb es uns dann noch mal in Richtung Mount Sulphur. Nein, nicht um mit der Gondel nach oben zu fahren, denn das hatten wir bereits im letzten Jahr gemacht (und der Preis von 68 Dollar pro Person ist schon relativ hoch), nein, wir genehmigten uns noch ein Bad in den herrlichen „Upper Hot Springs“. Baden bei 40 Grad Wassertemperatur, mit herrlichem Blick auf die umliegenden Berge und das für 8,30 Dollar pro Nase, was will man mehr… Übrigens muss man nicht einmal eigene Badesachen oder Handtücher mitnehmen, denn das kann man dort alles kostengünstig ausleihen. Man kann nicht nur moderne Badekleidung ausleihen, sondern auch von „Anno dazumal“. Mein Mann war mutig und ging mit einem altertümlichen Badeanzug ins Becken… So ein Tagesausklang ist doch auch mal was…

Am 14. Tag verlassen wir den Banff Nationalpark und fahren über den Trans-Canada Highway und fahren nach Westen, zum Bergsee Lake Louise. Doch auf dem Weg dahin gibt es noch einen kurzen Fotostopp an den „Hoodoos“ bei Banff. Die unnatürlich aussehenden „Hoodoos“ sind Felsformationen, die in Jahrtausenden auf natürliche Weise durch Erosion von Wasser und Wind entstanden sind. Wenn das außen liegende weiche Gestein wegerodiert ist, verbleibt ein harter Kern oder ein weicher Kern mit einer schützenden harten Abdeckung, die Hoodoos. Sie verändern ihre Form durch Erosion auch weiterhin. Der herrliche Bergsee Lake Louise liegt am Fuß des gletscherbedeckten Mount Victoria und, im Gegensatz zum letzten Jahr, als uns der Rauch der unzähligen Waldbrände die Sicht vernebelte, sahen wir ihn nun im Ganzen, wenn auch nicht bei Sonnenschein. Auf der Weiterfahrt konnten wir 2 Schwarzbären bei ihren Streifzügen beobachten, was natürlich immer wieder Klasse Fotomotive sind. Mit weiteren Fotostopps am Athapaska-Gletscher, den Sunwapta- und Athapaska-Falls kommen wir in den Jasper Nationalpark. Nach dem Aufbau des Rotel-Busses geht es zum 1,5 km entfernten Abendessen in einem Pub, mit leckeren Beef- und Lachs-Burgern.

Tag 15, wir fahren zum Medicine Lake. Ungefähr 20 Kilometer südöstlich der Stadt Jasper liegt der Medicine Lake, der Teil der Maligne-Valley-Wasserscheide ist. Der sieben Kilometer lange See ist dafür bekannt, dass sein Wasser verschwindet. Im Sommer sieht er wie ein normaler Bergsee aus, aber im Herbst und Winter fließt das Wasser ab und lässt eine Wattlandschaft zurück. Wie bei einer Badewanne läuft das Wasser, das vom Maligne River in den See fließt, durch Dolinen am Grund wieder ab. Das Wasser fließt durch ein Höhlensystem und kommt 16 Kilometer flussabwärts wieder an die Oberfläche. Weiter geht´s zum Maligne Lake und auf dem Weg dorthin treffen wir auf einen jungen Grizzly-Bären am Straßenrand. Mit einer Länge von 22 Kilometern ist der majestätische Maligne Lake der zweitgrößte natürliche See in den Kanadischen Rockies. Vergesst nicht, eure Kamera einzustecken, die Gegend zählt zu den meistfotografierten Orten im Jasper National Park. Auf der Rückfahrt zu unserem neuen Campingplatz sehen wir noch einen Schwarzbären, einfach Klasse. Unser neuer Campingplatz hat zwar nur 2 Duschen und 1 Waschbecken, die nächstgelegene Toilette ist eine Art Campingklo, aber der Platz liegt näher an Jasper und wir können auf ca. 1,5 km zum Mount Robson laufen, was wir natürlich auch tun und Mount Robson dankt uns das, indem er sich uns fast frei zeigt.

Am 16. Tag dürfen wir in Jasper den „Canada Day“ mitfeiern und genießen das typische „Pancake Frühstück“. Für einen Unkostenbeitrag von 5 Dollar darf man sich Pancakes mit verschiedenen Soßen, Würstchen, Kaffe und kalte Getränke genehmigen. Nachdem wir der großen Zeremonie des Tages, mit Ansprache und dem Fahne hissen mit der kanadischen Hymne beiwohnen dürfen, geht unsere Fahrt bereits wieder in Richtung Edmonton weiter. Während der Fahrt geraten wir in einen wahren Starkregen und müssen einen starken Temperaturrückgang hinnehmen. Edmonton ist mit fast 800.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Kanadas und Hauptstadt von Alberta.

Unser Rotel-Fahrer Klaus hat am 17. Tag seinen nächsten freien Tag und so geht´s mit einem Leihbus nach Edmonton, mit einem kleinen Stadtrundgang am Rathaus und dem Legislative Building. Eigentlich war anschließend ein Besuch des Fort Edmonton geplant, jedoch ist dieses wegen umfangreicher Baumaßnahmen und grundhafter Restauration bis 2021 geschlossen. Daher fahren wir anschließend in die größte Mall Edmontons, die auch lange Zeit die größte Mall Kanadas war. Heute ist sie mit 350.000 m² Verkaufsfläche das größte Einkaufszentrum Nordamerikas und die Nummer sechs der Welt; die komplette Fläche des Komplexes beträgt allerdings 492.000 m². Damit ist die Mall die größte ihrer Art, nicht auf die Verkaufs-, sondern auf ihre Gesamtfläche bezogen. In der Mall gibt es knapp 800 Geschäfte und andere Einrichtungen, darunter die drei großen Kaufhäuser The Bay, Zellers und Sears. Es gibt 26 Kinosäle und ein IMAX-3D-Kino. Des Weiteren gibt es den Freizeitpark Galaxyland, ein Spaßbad, ein Aquarium, ein Eishockeyfeld, einen künstlichen See (Deep Sea Adventure) und mehr als 110 Restaurants. Das Spaßbad (World Waterpark) verfügt über 17 Rutschen, von denen die höchste 42 m hoch ist und eine Endgeschwindigkeit von über 50 km/h für den Wagemutigen erlaubt. Auch der höchste Indoor-Bungee-Turm der Welt steht hier im Bad. Der World Waterpark ist das größte Hallen-Freizeitbad Nordamerikas. 10.000 Besucher finden hier Platz. Der künstliche See beherbergt unter anderem einen Nachbau der Santa Maria. Für die 22 Millionen Besucher pro Jahr steht der größte Parkplatz der Welt mit 23.000 Stellplätzen zur Verfügung. Nach der Rückkehr zum Campingplatz steht der Bettwäschewechsel an…

Tag 18 bringt uns nun nach Dawson Creek, dem Startpunkt des Alaska-Highway. Da wir wieder einen langen Fahrtag haben, kommen wir gegen 16 Uhr in Dawson Creek an und haben dort etwas Aufenthalt in der Stadt, um uns unter anderem den 0-Meilenstein des Alaska-Highway zu bestaunen. Der Alaska Highway ist neben der Route 66 die berühmteste Straße Nordamerikas. Der ALCAN (Alaska-Canada Military Highway) wurde gebaut, um während des 2. Weltkrieges schnell Soldaten, Material und Vorräte von den USA durch Kanada nach Alaska zu transportieren. Aus Sorge vor einem Angriff der Japaner wurde eine Straßentrasse geplant, die zunächst auf Vorbehalte bei den Kanadiern stieß. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und die Aleuten stimmte Kanada dem Bau zu. Gebaut wurde der Alaska Highway von Dawson Creek in British Columbia bis nach Delta Junction in Alaska, in Rekordzeit, vom 9.März bis 25. Oktober 1942. Der Highway durchquert British Columbia und das Yukon Territory, Startpunkt, also 0-Punkt ist in Dawson Creek und endet bei Meile 1422 (2288km) in Delta Junction. Dieser Highway und natürlich unser Rotel-Bus werden uns nach Alaska, nach Anchorage, bringen.

Am Tag 19 starten wir, natürlich über den Alaska Highway und über eine lange Hängebrücke über dem Peace River, bis zur Meile 233, zum Fort Nelson. Das Fort wurde nach dem großen Admiral Nelson benannt, das 1929, nach einem Indianermassaker, lange Zeit aufgegeben werden musste und erst durch den Bau des Alaska Highway wieder größere Bedeutung erhalten hat. Nach Ankunft auf unserem Campingplatz besuchen wir für 7 CD das Museum, welches aber eher an einen großen Schrottplatz erinnert.

Weiter (Tag 20) führt unser Weg nach Watson Lake, durch die Bergwälder der Rocky Mountains und sehen 1 Elch, 9 Schwarzbären, Waldbisons und Steinschafe. Bei Hot Springs machen wir unsere „Mittagspause“ und Einige unserer Reisegruppe, wir natürlich eingeschlossen, genießen ein Bad in den wirklich heißen Hot Springs. Bevor wir an unserem heutigen Campingplatz ankommen, halten wir noch an einem riesigen Schilderwald, dem „Sign Post Forrest“ und finden dort sogar Schilder aus unserer Heimat.

Tag 21 führt uns zum Teslinsee, was übersetzt, zu langes Gewässer, bedeutet. Ab da haben wir leider wieder schlechte Sicht, auf Grund der herrschenden Waldbrände. Wir kommen nach Whitehorse, der „Hauptstadt“ des Yukon Territoriums, mit 15000 Einwohnern, mit einem Stopp am Canyon des Yukon, bevor wir in der Stadt Freizeit haben und uns, unter anderem, den Raddampfer ansehen, nachdem wir unsere Füße im Yukon River gekühlt haben. Wir haben Glück, an diesem Tag wird von uns kein Eintritt verlangt, sodass wir den Dampfer kostenlos besichtigen dürfen. Nach dem Abendessen am Campingplatz wollen wir uns noch etwas die Beine vertreten und laufen zum 2,5 km entfernten Yukon River, eine sehr gute Idee, denn die Natur ist einfach herrlich. Nur auf dem Rückweg überfielen uns im Wald gefühlt 1000e Mücken. Wir kommen nun langsam in die Gegend, wo es Mitternacht immer noch hell ist.

Durch unendliche Wildnis setzen wir unsere Reise (Tag 22) fort, natürlich wieder mit einigen Fotostopps am Aussichtspunkt der Fünf-Finger-Stromschnellen und dem Höllentor. Wer möchte, kann die 240 Treppenstufen hinab und, natürlich wieder hinauf, gehen, was wir natürlich auch in Angriff nehmen und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Bevor wir auf unserem Campingplatz in Dawson City, dem „Paris des Nordens“ ankommen, halten wir noch, fahren wir noch zum „Dom“ und haben eine wunderbare Aussicht auf Dawson City und Umgebung, mit dem Klondike und dem Yukon River. Dawson City war um die Jahrhundertwende das lebensfrohe und ausschweifende Zentrum der großartigsten Goldfunde der Welt. In den Jahren 1896 bis 1904 wurde Gold im Wert von 100 Millionen Dollar aus dem Klondike River geholt. In Dawson City scheint die Zeit stehen geblieben zu sein…eine kleine lebendige „Goldgräber-Stadt“, deren Erkundung uns am nächsten Tag bevorsteht…

Tag 23: So klein und überschaubar Dawson City uns am vorherigen Tag auch vorkam, schaffen wir es, an diesem Tag knapp 20 km durch die City zu laufen. Wie schon gesagt, scheint hier die Zeit still zu stehen und dunkel wird es ja nachts auch nicht mehr. Sehr sehenswert sind vor allem das Palace Theatre, Diamond Tooth, das Yukon-Delta, S.S.Keno National Historic Site, Red Feather Saloon, Dawson City Museum und das Jack-London-Museum, aber die ganze Stadt scheint ein Museum zu sein. Kanadas ältester konzessionierter Spielsalon Diamond Tooth Gertie‘s steht in Dawson City und verlockt nun schon seit 110 Jahren zum Sündigen. Begonnen hatte alles mit der Bardame Gertie, die sich einen Minidiamanten zwischen die Vorderzähne klemmen ließ, um sich von den anderen „Damen“ zu unterscheiden. Gerties Strategie brachte ihr Erfolg und so konnte sie ihren eigenen Saloon eröffnen, in dem die Goldgräber zu Zeiten des Klondike-Goldrausches ihre mühsam aus der Erde geschürften Nuggets bei hübschen Mädchen und aufregenden Glücksspielen rasch wieder los wurden. Auch heute noch herrscht allabendlich großer Andrang vor DIAMOND TOOTH GERTIE´S, doch nun sind es Touristen aus aller Herren Länder, die hier einen angenehmen Abend verbringen wollen. Noch immer gibt es hübsche Serviermädchen in satinglänzenden Kleidern, noch immer rollt die Roulettekugel und klingeln die Einarmigen Banditen und noch immer wird auf der Bühne flott der Cancan getanzt. Doch in einem unterscheiden sich die Zeiten: Heute wird der Saloon von der „Klondike Visitor´s Association“ betrieben, die sich schon in den späten 50er Jahren gegründet hatte, um den Tourismus in Dawson City anzukurbeln. Und der gesamte Überschuss aus dem Restaurantbetrieb und den Glücksspielen (mit einer speziellen Lizenz der kanadischen Regierung) wird zur Restaurierung der alten Häuser der Stadt verwendet, so dass Dawson City heute noch fast genauso filmreif „wildwest“ aussieht wie vor gut 100 Jahren. Die Eintrittskarte kostet 6 $ und ist für 2 Abende gültig. Die Preise im Restaurant sind nicht überhöht und von den Glücksspielen wird behauptet, es fielen sogar 60 % der eingenommenen Gelder an die Spieler zurück; das wäre ein ungewöhnlich hoher Gewinnanteil. Wer sich nur die Show ansehen möchte, die dreimal abends unterschiedliche Programme bringt, wird seine 6 $ Eintritt auch nicht bereuen, denn die Sänger/innen und Tänzerinnen bieten einen Augen- und Ohrenschmaus ganz im Stil der – hier wirklich – Goldenen Zeit. Für Rollstuhlfahrer werden dabei im Saal extra Plätze frei gehalten. Die Shows finden um 20 Uhr 30; 22 Uhr 30 und 24 Uhr statt.

Leider müssen wir am nächsten Tag wieder weiter ziehen, denn Alaska wartet auch noch auf uns. Bevor wir den „Top of the World Highway“ befahren können, müssen wir mit dem Rotel Tours -Bus über den Fluss und haben Glück, dass wir gleich auf die erste Fähre kommen. Die Fahrt geht über große Teile unasphaltierter Straße. Heute (24. Tag) steht wieder einmal eine Grenzüberfahrt an, die jedoch recht zügig von statten geht und wir erreichen Fairbanks / Alaska. Hier wohnt der Weihnachtsmann, Santa Claus, aber da gehts dann morgen hin….

Fortsetzung folgt …

von Yvonne und Thomas Hänel
 

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